Josafat – was ist der nächste Schritt?
Wer kann schon von sich sagen, er sei im Auftrag des Herrn unterwegs? Im Jahre 1980 konnten es die Blues Brothers. Danach kam nichts mehr. Eine ganz andere Sache ist es, wenn es darum geht, mutiger zu werden in den Wegen des Herrn.
Ich persönlich will von Josafat lernen. Genauer gesagt davon, wie ich seine Geschichte verstanden habe. Der Fünfunddreißigjährige aus Juda ist schon lange nicht mehr unter uns. Er war vor etwa 3000 Jahren König im heutigen Israel. Und damals wie heute ging es mit Regierungen auf und ab. Josafat zeichnete sich dadurch aus, dass er Gott nicht nur grundsätzlich folgen wollte. Nein, er tat es auch. Ich war beeindruckt. Und dann las ich: „Weil er dem Herrn gehorchte, wurde er immer mutiger“. Und was tat er dann? Er ließ geweihte Pfähle zerstören. Das ist jetzt nicht ganz meine Welt. Die Sache mit dem Mut schon. Mut ist eben nicht gleich Mut. Wenn ich das richtig verstehe, handelt es sich um eine Entwicklung. Was für einen bestimmten Menschen mutig ist, mag für eine andere Person seit langer Zeit zum Alltag gehören. Es geht wohl nicht um Rekorde, Mut-Contests oder ein ich-bin-mutiger-als-du. Für mich sind aber Entwicklungsschritte wichtig. Ich frage mich, wie ich Jesus dereinst entgegentreten möchte? Wie schön wäre es da, wenn er sagen würde: „Vielleicht bist du nicht der Mutigste. Aber du hast doch immer mutiger gehandelt!“ Wäre alles andere nicht etwas lahm?
(Copyright ©Tom Laengner, 2024)