Die Kunst, wieder aufzustehen

 

Rücksprungkraft oder auch Resilienz – ein ursprünglich in der Physik angesiedelter Begriff – ist das Thema so mancher Bücher und Artikel, die sich mit unserer Fähigkeit zur Lebensbewältigung befassen.

Ein herausragendes Beispiel dafür liefert der bei uns kaum bekannte Afro-Amerikaner George W. Carver. Als Sklave geboren, verlor er früh seine Eltern, gerade als die Sklaverei in den USA aufgehoben wurde. Seine Besitzer nahmen ihn an Kindesstatt an. Er lernte, hart zu arbeiten, konnte kochen, waschen und bügeln; seine Liebe aber galt der Natur. Mit unstillbarem Wissensdrang und genialen musischen Begabungen ausgestattet, musste er sich dennoch sein Leben lang gegen Vorurteile und Rassenhass durchsetzen, selbst, als er bereits Politiker und Unternehmer wie Henry Ford zu seinen Freunden zählte. Jeden Bildungsschritt bis zur Professur an der ersten Hochschule für Afroamerikaner erkämpfte er sich mit harter, oft erniedrigender Arbeit und stand nach jedem Rückschlag wieder auf. Mutig und demütig, gestützt durch seinen Glauben und seine lebendige Beziehung zu Gott, gelang es ihm, das Verständnis zwischen den Rassen und die Wirtschaft der Südstaaten wesentlich zu beeinflussen. Die Erzählung über sein Leben1 ist lesenswert und inspirierend.

Die wenigstens von uns erlangen vermutlich solche Bedeutung, doch schenkt Gott uns die gleichen Möglichkeiten, mit Rückschlägen und Enttäuschungen in Seiner Kraft umzugehen und Ihm dafür zu vertrauen, dass Er unser Leben fruchtbar und bedeutsam macht, über alle Hindernisse und Begrenzungen unserer persönlichen Umstände hinweg.

„… der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht. Denn mit dir kann ich Wälle erstürmen und mit meinem Gott über Mauern springen. Gottes Weg ist vollkommen …“ Psalm 18,29b-31a)

„Ich kann alles bewältigen durch den, der in mir mit seiner Kraft wirkt.“ (Phil 4,13)

(©Ulrike Krallmann, 2024)

1Lawrence Elliott, Der Mann, der überlebte