Thomas – Championsleague!
Ein paar Jahre später verließ Thomas seine Heimat und reiste über den Landweg bis in den Südindischen Staat Kerala. Heute bezeichnen sich etwa 6 Millionen Menschen als Thomas Christen. Das war lange bevor er als der Ungläubige missbraucht wurde.
In unserer Geschichte sagt Jesus zu Thomas, er solle nicht mehr ungläubig, sondern gläubig sein. Ich denke, dass die ganze Geschichte dem Thomas ziemlich peinlich war. Doch Jesus war noch nicht fertig: „Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“
Hatten nicht alle verbliebenen Jünger ihrem Jesus deshalb geglaubt, weil sie ihn gesehen hatten?
Wenn Jesus sagt, nicht zu sehen und doch zu glauben, wirbt Jesus meines Erachtens für die Championsleague des Glaubens. Das ist in einer Linie mit Legenden wie Abraham, Daniel, und den Männern im Feuerofen. Im Vertrauen auf einen unfassbaren Gott setzten sie alles Mögliche aufs Spiel. Wie das enden würde, das wussten sie nicht.
Darum ist es Jesus gegangen. Glaube, der keine guten Gründe sucht, sich an die Mehrheit anzupassen. Glaube, der nicht aussteigt, wenn es ans Eingemachte geht. Vielleicht hatte er auch die drei Jungs aus dem Buch Daniel vor Augen: „Unser Gott, dem wir gehorchen, kann uns zwar aus dem glühenden Ofen und aus deiner Gewalt retten; aber auch wenn er das nicht tut: Deinen Gott werden wir niemals verehren“.
In diese Liga hatte Jesus den Thomas eingeladen. Vielleicht war er der Einzige, dem er zugetraut hatte, auf das Wort seiner Freunde hin zu glauben. Hatte nicht ganz geklappt.
Die Frage ist für mich, wie ich dahin kommen kann, so zu glauben wie Thomas. Damit wäre eine Menge gewonnen.
(© Tom Laengner, 2024)
In Memoriam
Dies ist Toms letzter Beitrag. Nach schwerer Krankheit ist er im Oktober mit 67 Jahren heimgegangen. Mit seinem unerschütterlichen Glauben und seiner unnachahmlichen Art, die Dinge auf den Punkt zu bringen und Jesus in den Mittelpunkt zu stellen, war er uns Vorbild. Wir sind sehr dankbar für Seine Mitarbeit!
Seine Artikel für eine andere Webseite waren immer mit Kaffeetassen bebildert, deshalb nehmen wir auch auf diese Weise bildlich Abschied.