Von einer geistlichen Leibgarde begleitet

Verschiedenste Christen haben im Laufe ihres geistlichen Lebens eine Vorliebe für gewisse Bücher, Kapitel oder Verse der Bibel entwickelt. Dabei ist es schlicht unmöglich, auch nur annähernd abschätzen zu wollen, wie vielen Menschen gerade Psalm 23 Ermutigung und Trost gebracht hat.

Dort heißt es im sechsten und letzten Vers: „Lauter Glück und Gnade werden mir folgen alle meine Tage…“ (Zür).

Dies bedeutet viel mehr, als dass im Leben eines Christen „Glück“ und „Gnade“ feststellbar sind. Denn man könnte für „Glück“ auch „Glücklichsein, Wohlergehen, Gunst, Güte, das Beste“ einsetzen und anstatt von „Gnade“ auch von „Wohlwollen, Liebe, Barmherzigkeit, Freundlichkeit, Huld“ sprechen.

Besonders interessant sind jedoch die möglichen Übersetzungsalternativen für „folgen“: u. a. „nachlaufen, jagen, verfolgen, achtgeben, sich kümmern, dienen, aufwarten“. Der bekannte englische Prediger vergangener Tage Charles H. Spurgeon sprach von den „Schutzengel Zwillingen“, die uns zur Verfügung stehen und umsorgen; man könnte in diesem Zusammenhang auch an zwei begleitende Wächter oder eine Leibgarde denken.

Auf jeden Fall lässt die Aussage dieses Verses keinen Zweifel daran, dass Gott Vorsorge für das lebenslange Wohlergehen der Christen getroffen hat, und wie intensiv Sein Segnungseifer Seine Kinder tagtäglich umgibt.

Wie gehen wir mit dieser Erkenntnis um? Achten wir sie gering, indem wir ihr gegenüber gleichgültig bleiben? Greifen wir sie auf, indem wir uns Zeit nehmen, eingehender über sie nachzusinnen? Oder lassen wir uns durch die tiefere Einsicht in Gottes Verlangen, uns reichlich segnen zu wollen, zu Dankbarkeit und Lobpreis anregen?

Der Mensch ist das einzige Wesen in Gottes Schöpfung, welches sich bewusst dazu entscheiden kann, Wertschätzung für Sein segnendes Handeln zum Ausdruck zu bringen…

(Copyright © 2020, Dr. Günter Krallmann)