Eine Frage der Perspektive

Eine Freundin begleitete gemeinsame Aktivitäten oft mit den Worten: „Lass uns etwas für die Erinnerung schaffen.“ Dann gestalteten wir unsere gemeinsame Zeit so, dass wir uns gerne daran erinnern wollten. Und tatsächlich – diese Erinnerungen sind noch heute lebendig.
Doch sicher sind Ihnen auch schon Menschen begegnet, denen der ‚Blick zurück im Zorn‘ näher liegt. Sie sind verbittert über erlebtes Unrecht, schwere Erfahrungen oder auch eigenes Versagen und falsche Entscheidungen. Anklagen oder Selbstmitleid tauchen schnell auf, wenn man sich mit ihnen unterhält.
Wir alle wissen, dass wir uns schwere Wege und Probleme nicht schönreden können. Ja, da gab es Krankheit, wirtschaftliche Nöte oder Beziehungsstress. Dies kannten auch die Menschen, von denen die Bibel berichtet. Habakuk (3,17-19) etwa oder David (1 Sam 30,6). Und sie ermutigen uns dazu, unsere Perspektive zu ändern, weg vom Problem und hin zu dem, der unser Leben in Seiner Hand hält und bei dem wir mitten in Schwierigkeiten geborgen sind.
„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“ (Ps 103,2)
Deshalb ist Rückschau mit der richtigen Perspektive hilfreich. Wenn wir unser Leben Gott anvertraut haben, dürfen wir sicher sein, dass Er auch in schweren Zeiten gegenwärtig und in Kontrolle war, selbst dann, wenn wir es nicht verstehen konnten. Oft kann man Gottes Handschrift erst im Nachhinein entziffern. Grund genug, die Perspektive zu wechseln und sich wie David ‚im Herrn zu stärken‘.
(Ulrike Krallmann © 2025)




